Eines meiner absoluten Lieblingsspiele ist The Curse of Monkey Island. Dicht gefolgt von The Secret of Monkey Island. Umso erstaunter und danach erfreuter war ich, als Ron Gilbert (der geistige Vater der Serie) auf seinem Blog ankĂźndigte, dass er ein neues Monkey Island-Spiel macht. Und genau dieses Spiel ist nun seit letztem Montag verfĂźgbar. Hier meine zwei Cent nach erstem Anspielen (nur eine Stunde, Arbeit und andere Dinge mĂźssen ja auch erledigt werden).
Grafik
Dieser Punkt ist mit Erscheinen des ersten Trailers am Heftigsten disktutiert worden. Auch ich war im ersten Moment etwas skeptisch, hatte mich aber entschieden, dem Ganzen eine Chance zu geben und nicht wie andere Puristen beleidigte Hasskommentare zu formulieren. Im Spiel selbst fĂźhlt es sich sehr gut an, das etwas eckige Gesicht von Guybrush scheint aus den frĂźhen 90ern direkt ins Hier und Jetzt gemorpht worden zu sein. LeChuck sieht fĂźr mich eher nach Holzpuppe als nach einem Untoten aus, aber das kann auch einfach an mir und meiner Wahrnehmung liegen.
Steuerung
Erstaunlich einfach und smooth. Guybrush reagiert sehr schnell, die Intuivität lässt die ßber Bord geworfenen Verben nicht vermissen. So muss sich Point-and-Click 2022 anfßhlen.
Sound
Musikalisch ist es total atmosphärisch, Michael Land und Co. haben erneut groĂartige Arbeit abgeliefert. Die Sprachausgabe ist rein englisch, das hatte ich erst nicht auf dem Schirm und war etwas enttäuscht, dass mir Norman Matt nicht wie in Teil 3 akustisch zur Seite stand. Ich lasse die Dialoge jetzt aber dennoch auf englisch laufen, die deutschen Texte stehen ja zur Not dabei und Dominic Armato ist ja auch ein verlässlicher Begleiter.
Rätsel
Obwohl ich es nicht zu kniffelig mag, muss ich sagen, das beim normalen Schwierigkeitsgrad es mir schon fast zu einfach geht. NPCs weisen mich darauf hin, wenn ich etwas âvergessenâ habe, es gibt eine ToDo-Liste, die ich immer wieder checken kann und bei der Voodoo-Lady erhält Guybrush das Buch der Hinweise, dass mit drei Klicks alles zu den Aufgaben verrät. Ich habe den komplexeren Schwierigkeitsgrad aber fĂźr die zweite Runde vorgesehen, mal schauen, wie mir der zusagt.
Story
Ohne viel zu spoilern: Ich finde den Ansatz interessant und als mir aufging, dass ich im ersten Teil nicht den kindlichen Guybrush, sondern dessen Sohn steuerte, war das schon ein besonderer Moment. Es ist, als ob der gute alte Mr. Threepwood mit uns Spielern mitgealtert ist, der graue Bart beim ersten Anblick verrät es. Und mit diesem Vibe kann man auch die ganzen RĂźckblenden und Referenzen entspannt genieĂen und sich Ăźber vergessene Gags freuen.
Fazit
Ich mag das Spiel. Und freue mich bereits auf weitere Stunden in der Karibik mit Guybrush, Elaine, Stan und den anderen Verrßckten. Fßr absolute Neulinge ist es vielleicht nicht unbedingt der perfekte Einstieg in die Serie, bei archive.org kann man aber zunächst Teil 1 und Teil 2 spielen, bevor man zu Return to Monkey Island wechselt. Es lohnt sich.